Kommunikation ist Alles!

Der Ton macht die Musik – die Kunst der freundlichen Kundenansprache

„Es wird gebeten, unaufgefordert im Wartzimmer Platz zu nehmen. Sie werden aufgerufen.“

„Straßenschuhe sind hier auszuziehen!“

„Keine Haftung für Garderobe.“

Unpersönliche Ansprache mit „es“; Bitten, die wie Befehle klingen; keine Haftung in Räumen, die für jeden von der Straße frei zugänglich sind.

Die aufgeführten Beispiele ließen sich ohne Mühe um verbale Artgenossen ergänzen. Manchmal liest ein Besucher beim Eintritt in Räume gleich mehrfach Botschaften dieser Art. Fühle ich mich als Kunde, als Gast, als Patient willkommen geheißen. Ein klares Nein!

Natürlich sollten Patienten in einer Praxis ohne Empfang wissen, dass der Therapeut beschäftigt ist, wenn er nicht zu sehen ist. Verständlich ist der Wunsch, dass der Straßenschmutz der Hauptstadt nicht in Behandlungsräume getragen wird. Selbstverständlich übernimmt ein Arzt oder Gastwirt nicht die Haftung für die Garderobe. Aber muss er oder sie diese Botschaft unfreundlich transportieren? Auch hier ein klares Nein.


Mit Worten willkommen heißen

Hier ein paar Tipps, um es besser zu machen:

  • Lesen Sie einmal bewusst mit dem Blick eines Erstbesuchers die Hinweise, die in Ihren Räumen ausgehängt sind oder in Ihren Drucksachen oder auf Ihrer Website stehen.
  • „Von der Stange“ gekaufte Botschaften wie „Keine Haftung für Garderobe“ bitte einmal bewusst wahrnehmen. Wird hier der Ton getroffen, mit dem Sie die Menschen ansprechen möchten, die als Gast, Patient oder Besucher zu Ihnen kommen? Wenn nicht, bitte eigene Formulierungen finden.
  • Fragen Sie Bekannte, Freunde, Familienangehörige nach ihrem Eindruck.
  • Vermeiden Sie möglichst, dass der Besucher, Gast oder Patient bei jedem Schritt über eine neue Anweisung stolpert. Bündeln Sie lieber organisatorische Aspekte und formulieren Sie diese ansprechend.

Wie viel lieber liest der Gast auf einer Gartenterrasse die Worte: „Wir freuen uns auf Ihre Bestellung am Tresen.“ Kurz, knapp und abweisend würde es mancher vielleicht so auf den Punkt bringen: „Keine Bedienung auf der Terrasse.“

Der Ton macht die Musik. Wir haben es als verbale Musiker in der Hand, ob unsere Töne gerne gehört werden oder den Fluchttrieb wecken.

Originally posted 2013-09-03 09:00:43. Republished by Blog Post Promoter